Einblick in meine Lehre als Kaminfeger
Gegen Ende meiner obligatorischen Schulzeit kam eines Tages die Feuerungskontrolleurin bei uns zu Hause vorbei. Dadurch wurde meine Neugier für diesen Beruf geweckt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht so konkret, was ich lernen wollte. Also meldete ich mich bei einem Kaminfeger und fragte an, ob ich eine Schnupperlehre absolvieren dürfe, um den Beruf näher kennenzulernen.
Erwartungen übertroffen
Die Schnupperlehre gefiel mir sehr gut. Ich konnte mir vorstellen, diesen Beruf zu erlernen. Da ich während der Schnupperlehre noch nicht alle beruflichen Tätigkeitsfelder des Kaminfegers kennenlernen konnte, vereinbarten der Kaminfeger und ich erneut ein paar Schnuppertage, um einen noch besseren Einblick zu erhalten. Meine Erwartungen wurden übertroffen. Für mich stand nun fest: Diesen Beruf will ich lernen. Mittlerweile stehe ich kurz vor den Abschlussprüfungen als Kaminfeger EFZ und freue mich darauf, danach den Beruf ausüben zu dürfen.
Ein bedeutender Schritt
Die Lehrzeit empfand ich als sehr abwechslungsreich. Fast jeden Tag konnte ich etwas Neues dazulernen. Was sich sicher auch nach der Lehrzeit nicht ändern wird. Meine Lehrzeit begann mit einem netten Brief meines zukünftigen Lehrmeisters, was mich sehr gefreut hat. Dem Beginn der Lehre sah ich mit grosser Freude entgegen. Natürlich war ich etwas aufgeregt. Schliesslich bedeutete dieser Schritt eine grosse Veränderung für mich. Die Schule war zu Ende, nun begann die Zeit der Berufsausbildung. Aber ich ging davon aus, dass dies vielen anderen ähnlich ging. Als ich am ersten Tag meine neuen Berufskleider erhielt, dachte ich: «Wow, nun bin ich ein Kaminfeger.»
Start gelungen
Die erste Woche verlief sehr schnell und ich war überwältigt von den vielen unterschiedlichen Heizungsanlagen. Der erste Tag an der Berufsschule folgte. Ich war gespannt, was mich dort alles erwartet und wer meine Mitschüler und Mitschülerinnen sein würden. Bereits nach kurzer Zeit fühlte ich mich wohl in der Klasse. Interessant war für mich auch, woher die anderen Lernenden kamen und in welchem Lehrbetrieb sie arbeiteten.
Im 1. Lehrjahr begleitete ich jeweils einen Mitarbeitenden des Betriebes und begann so, meine Kenntnisse zu vertiefen und die unterschiedlichen anfallenden Arbeiten zu erlernen. Ein besonderes Erlebnis war für mich, als ich bei einem kontrollierten Kaminbrand dabei sein durfte und dadurch miterleben konnte, was dabei passieren kann und auf was geachtet werden muss. Die Ausbildung beinhaltet nicht nur die Arbeit im Betrieb und den Besuch der Berufsschule, sondern auch die überbetrieblichen Kurse, bei welchen wir Neues lernen und das schon Gelernte festigen können. Ich finde es wichtig, Erfahrungen im richtigen Umgang mit den Kunden zu machen, um sie fachgerecht beraten zu können. Jede Kundin, jeder Kunde ist unterschiedlich. Aus diesem Grund versuche ich, möglichst viel von meinem Vorgesetzten zu lernen, da er mir sein Wissen gerne weitervermittelt.
Faszination Tragöfen
Das 1. Lehrjahr verging rasch. Das 2. Lehrjahr begann und ich war immer noch überzeugt, dass dies mein Beruf ist. Die Arbeit wird nie langweilig. Einmal muss ich etwas an einer neuen Heizung machen, dann wieder an einem alten Ofen. Und die alten Öfen, vor allem alte Tragöfen, faszinieren mich. Aus diesem Grund habe ich mir einen solchen besorgt. Ich habe ihn komplett ausgehöhlt und zu einer Vitrine gemacht, welche nun bei uns zuhause im Wohnzimmer steht. Ich habe bereits über 100 verschiedene Kaminfegersouvenirs gesammelt, die ihren Platz in der Vitrine gefunden haben. Da immer noch mehr Souvenirs dazukommen, werde ich wohl demnächst einen weiteren Ofen umbauen.
Vertrauen tut gut
Seit ich im 3. Lehrjahr bin, darf ich während der Arbeit ein eigenes Geschäftsauto fahren. Nun bin ich im Alltag alleine unterwegs und betreue Anlagen und Kundschaft. So selbstständig zu arbeiten, war für mich am Anfang ein spezielles Gefühl, das mich aber stolz macht, da mein Vorgesetzter mir vertraut. Ich bin nun auf mich alleine gestellt und muss die Arbeiten korrekt ausführen. Selbstverständlich erfolgen noch Kontrollen durch einen anderen Mitarbeiter oder auch gemeinsame Arbeiten. Für mich ist klar, dass ich mich nach meiner Lehrzeit im Beruf als Kaminfeger weiterbilden will. Ich kann diesen Beruf nur weiterempfehlen.